Ein Mann mit Bart liegt entspannt auf einer Yogamatte am Strand.
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YOGISAN

Pranayama im Hatha: sicher beginnen

Teil der Serie Hatha Yoga – Energie, Ausdauer & Balance.

Was ist Pranayama?

Pranayama ist die achtsame Steuerung des Atems. Ziel ist kein „perfekter“ Atem, sondern ein ruhiger, elastischer Rhythmus, der dein Nervensystem reguliert und die Asana-Praxis vertieft.

Wirkung – kurz & klar

  • Fokus & Gelassenheit: langsamere Ausatmung beruhigt (Vagus-Tonus).
  • Körpergefühl: Atem lenkt Aufmerksamkeit in Brustkorb, Flanken, Bauch.
  • Praxis-Anker: gleichmäßiger Atem hält dich in der Haltung präsent.

Sicherheit zuerst

  • Nie forcieren: Atem bleibt sanft, schmerzfrei, ohne Pressen.
  • Kontraindikationen: Schwangerschaft, Herz-/Blutdruck-Themen, akute Atemwegsinfekte – nur milde Übungen, ggf. ärztlich abklären.
  • Stopp-Regel: Schwindel, Hitze, Enge = Pause, normal atmen, setzen.

Grundregeln

  1. Aufrichtung: Becken leicht gekippt, Scheitel hebt – gern auf Meditationskissen oder Pranayamakissen.
  2. Nase: Ein- und Ausatmung durch die Nase (sofern frei).
  3. Ruhiger Takt: erst Länge finden, dann optional sanft zählen.

Erste Übungen (sanft)

1) Bauchatmung (3–5 Min.)

Hände auf Bauch. Ein: Bauch hebt. Aus: Bauch sinkt. Zählen optional 4–5 / 5–6.

2) Dirgha – „3-Teil-Atem“ (3–5 Min.)

Bauch → Rippen → Brust sanft füllen, ohne Hochziehen der Schultern. Ausatmung in umgekehrter Reihenfolge.

3) Nadi Shodhana – Wechselatmung (4–6 Min.)

Rechte Hand Vishnu-Mudra. Ein links – Aus rechts – Ein rechts – Aus links. Kein Atemanhalten, alles weich.

4) Box Breathing (optional, 3–4 Min.)

Rhythmus 4-4-4-4 (ein-halten-aus-halten). Nur, wenn es sich leicht anfühlt. „Halten“ = sanft, nicht pressen.

Mini-Sequenz (6–10 Minuten)

  1. 1 Min. Aufrichtung & Körper-Check-in.
  2. 3 Min. Bauchatmung → 3 Min. Dirgha.
  3. 2–3 Min. Nadi Shodhana, ohne Kumbhaka.
  4. 1 Min. Nachspüren in entspannter Sitzhaltung.

Typische Fehler vermeiden

  • Zu schnell steigern: bleib bei einfachen Rhythmen, bevor du verlängerst.
  • Schultern hochziehen: Weite seitlich-rippen, Nacken bleibt lang.
  • „Perfekt atmen“ wollen: Qualität vor Quantität – weich bleibt richtig.

FAQ

Wie oft üben?
Täglich 5–10 Minuten wirken besser als seltene lange Einheiten.

Kann ich Pranayama in Asanas integrieren?
Ja. Beginne aber sitzend/liegend – dann übertrage den ruhigen Takt in die Haltungen.

Was, wenn die Nase zu ist?
Milde Spülung (Jala Neti), ggf. nur Bauchatmung – sonst pausieren.

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Hinweis: ersetzt keine medizinische Beratung.